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t.animal
Anagraphein!
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Einträge über Readme.md

Corona Dashboard, aber schnell

Das offizielle Corona-dashboard des RKI gibt einem eigentlich fast alle infos, die man braucht, wenn man sich schnell einen Überblick über die Corona-Pandemie verschaffen will. Aber schnell ist es auf keinen Fall. Selbst auf einem Desktop-Rechner dauert es locker mal eine Minute bis alle Daten geladen sind. Auf mobilen Endgeräten dauert alles noch viel länger. Dabei werden auch noch mehrere dutzend Megabyte übertragen.

Deshalb habe ich covid-karte.de erschaffen. Äußerlich ist es an das RKI Corona Dashboard angelehnt. Derzeit werden die Anzahl der Kranken, Verstorbenen und die Änderungen zum Vortag angezeigt. Dabei lädt das Dashboard die deutschen Corona Daten aus der gleichen Quelle, die das RKI unter einer offenen Lizenz zur Verfügung stellt.

Thunderbird UX verbessern

Die Unified inboxes

Die Unified inboxes

Ich bin vor kurzem wieder zurück zu Thunderbird nach einiger Zeit Experimente mit claws-mail. Einige Verbesserungen habe ich dabei gleich vorgenommen.

Unified Inbox

Von meinem Mailclient am Handy kenne ich das Feature "Unified Inbox" und finde es sehr praktisch. Mit Thunderbird lässt sich das recht simpel nachbauen. Zuerst legt man ein neues RSS-Konto an und sortiert es mit manually sort folders ganz nach oben. Dann legt man eine "saved search" an, in der man die einzelnen Inboxes integriert und speichert sie in diesem neuen Konto. Thunderbird kann das zwar auch nativ, aber mMn ist das Feature nicht gescheit integriert.

Lightning UI

Obwohl Lightning in Thunderbird an sich eine echt gute Erweiterung ist, lässt die UI meiner Meinung nach stark zu wünschen übrig. Und zwar gar nicht so sehr von der Feature-Seite sondern vom Aussehen. Insbesondere die Monatsansicht ist mir zu verspielt mit ihren Farbverläufen, Schatten, etc. Außerdem ist alles irgendwie unübersichtlich. Zum Glück lässt sich das mit der Erweiterung DOM Inspector Plus und simplem CSS verbessern (Code am Ende des Eintrags). Man kann nämlich eigenes CSS in Thunderbird injizieren, indem man eine Datei nach ~/.thunderbird/<profile>/chrome/userChrome.css legt. Ich hab mich eher an einem modernen material design orientiert und die Abtrennung des Vor-/Folgemonats verbessert. Die Unterscheidung zwischen "zugesagt" und "vielleicht" in der Ansicht flog raus, dafür sind jetzt abgelaufene Termine durchscheinend. Man kann jetzt auch auf einen Blick sehen, ob es sich um einen Ganztagestermin handelt oder nicht.

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Libreoffice adé, MS Office ahoi!

Die einzige Software, die ich seit meinem Umstieg auf Linux seit Jahren vermisse ist MS Office. LibreOffice ist im Vergleich einfach ein Witz und ich bin ziemlich überzeugt, dass LiMux vor allem deshalb gestorben ist. Neulich musste ich einen Brief schreiben und mir ist der Kragen geplatzt. Ein Latex-Template zu erstellen erschien mir übertrieben und ich hatte noch eine uralte Briefvorlage aus Schülerzeitungszeiten ⇒ wie krieg ich jetzt MS Office zu laufen?

Die schlechte Nachricht: Wine unterstützt Office nicht richtig. Die gute Nachricht: Wine unterstützt Office 2010 leidlich. Noch dazu kostet eine entsprechende Lizenz bei ebay nur ein paar Euro, also schnell geklickt. Der Installer läuft nach ein paar Tweaks durch und stirbt erst ganz am Ende. Anschließend läuft Excel einwandfrei. Word versucht bei jedem Starten erstmal sich zu konfigurieren und zu registrieren und scheitert. Bricht man diesen Vorgang jedoch ab, startet es klaglos. Nimmt man dem ausführenden User execute-Rechte auf .../drive_c/Program Files/Common Files/Microsoft Shared/OFFICE14/Office Setup Controller/ überspringt Word die Konfiguration komplett.

Drawbacks? Bilder platzieren geht nicht per Drag-and-Drop, man muss die Koordinaten manuell im entsprechenden Dialog setzen. PDF Export hab ich nicht zum Laufen gebracht, dafür kommt cups-pdf zum Einsatz, ein klassischer virtueller PDF Drucker. Damit funktioniert nur leider kein Link-Export. Vielleicht dafür müsste dann wohl doch eine vollwertige Windows-VM her. Für alles andere freue ich mich jetzt über gescheites Office unter Linux.

Linux und Mausgeschwindigkeit

Zumindest in XFCE habe ich keine Möglichkeit gefunden, die Geschwindigkeit der Maus zu regulieren. Zwar kann man die Mausbeschleunigung einstellen, aber "schneller" stellen kann man sie nicht. Abseits der GUI kann man jedoch mit xinput die Geschwindigkeit der Maus auf allen drei Raumachsen (3D-Mäuse?) beeinflussen. Dieses steht daher in meiner ~/.xsession:

#increase mouse speed
SPEED=2
xinput set-prop "Logitech USB-PS/2 Optical Mouse" 141 $SPEED, 0, 0,  0, $SPEED, 0,  0, 0, 1

"Logitech ..." ist dabei der Name des Geräts. Alle angeschlossenen Geräte lassen sich mit xinput ausgeben. 141 ist die Nummer des Property "Coordinate Transformation Matrix" (steht in Klammern hinter dem Property-Namen). Anschließend folgt eine 3D-Matrix, Eintrag für Eintrag zeilenweise und durch Kommata getrennt. Dadurch lassen sich auch so Späße wie umgekehrte Mausrichtung einstellen.

Vorsicht! Manche Spiele kommen damit nicht klar. Typischerweise rast die Maus dann in eine Ecke und man kriegt sie da nicht mehr weg. Vor dem Starten betroffener Spiele muss also die Einheitsmatrix eingestellt werden.

Falls jemand bessere Methoden kennt: Nur her damit, so richtig zufrieden bin ich damit nicht.

Backup nach Amazon Glacier mit Duplicity

Das ist der erste Eintrag in der Kategorie Readme.md, in der ich Erfahrungen, Erfolge, Fehlschläge und sowas dokumentieren will. Zum einen, damit ich sie nicht nochmal mache, zum anderen, damit das Internet™ davon lernen kann.

tl;dr:

Backups mit duplicity auf Amazon Glacier lohnt sich für alle, die viele GB Backups erstellen wollen von Daten, die sie im Fall der Fälle nicht sofort, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg wieder herstellen können (in meinem Fall mein Fotoarchiv). Allerdings muss man in Kauf nehmen, die Backups nicht verifizieren zu können.

Das Szenario

Ich mache Backups nicht nur auf eine externe Platte sondern zusätzlich off-site-backups, falls meine Bude abbrennt oder sonstige Katastrophen hereinbrechen. Da ich auch mein Fotoarchiv backupen will, scheiden aus Kostengründen traditionelle Hostinglösungen aus (wir reden von einigen hundert GB), da ich am liebsten für wenige Euro backupen will.

Es gibt da Anbieter (bspw. BackBlace), die so eine Art DropBox-Client anbieten für 5$ im Monat. Aber ich wollte noch billiger. Ausserdem liegen die Daten dort unverschlüsselt, was ich nicht so toll fand.

Eine andere Möglichkeit wäre, eine Platte bei einem Freund/Bekannten unterzubringen. Das hat den Nachteil, dass Backups von zu Hause sind nicht möglich sind (fremde Server mal ausgeschlossen, da zieht dann ein Backup aber schon ordentlich Traffic). Außerdem muss dann eine zweite (große) Backupplatte her, für deren Kosten ich problemlos einige Jahre Cloud-Backup bekomme.

Die Lösung, für die ich mich entschieden habe ist Duplicity. Das Versprechen der Software: PGP-verschlüsseltes Backup in der Cloud, in meinem Fall auf Amazon Glacier. Nach einigen Erfahrungen hier mein Fazit.

Duplicity auf Amazon Glacier

Backups erstellen

Alles in allem bin ich wirklich zufrieden damit, wie Backups erstellt werden. Duplicity lädt einzelne (in meinem Fall 100MB große) Chunks in Amazon S3 hoch und diese werden dann von einer Filterregel in den Glacier Storage verschoben. Wie das geht steht hier.

Zuerst die Cons:

  • Backups erstellen dauert. Keine Ahnung wieso, aber auch mit Gigabit-Leitung lädt die Software nur mit etwa 15MB/s hoch, ohne den Prozessor auszulasten. Ein volles Backup dauert dadurch einige Stunden.
  • Backups verifizieren ist nicht. Ausgehender Traffic ist bei amazon recht teuer (10ct/GB). Ein 200GB Backup zu verifizieren kostet also flockige 20 Euro. Das dürfte für viele schon ein Aussschlusskriterium sein. Meinen bisherigen Erfahrungen nach scheitern Backups aber eher am Menschen als an der Software, deshalb nehme ich das Risiko in Kauf. Dafür erhalte ich günstiges, 100% sicheres Storage.
  • Duplicity ist Software, die auf den ersten Blick wacklig aussieht. So stirbt es häufig nicht mit einer Fehlermeldung, sondern mit einem Stacktrace, zB wenn eine Option falsch gesetzt ist. Python-Frickelware halt.

Jetzt die Pros:

  • Der Preis. Für mein gesamtes Backup zahle ich deutlich unter 2$ pro Monat.
  • Auch wenn die Software wacklig aussieht, (bisher) hat sie sich immer als solide herausgestellt und auch (von mir) abgebrochene Backup-Jobs sauber wieder aufgenommen.
  • Backups von daheim ist kein Problem, ich muss mich auf niemanden anderen verlassen. Einfach anmachen, schlafen gehen oder warten.

Backups wieder herstellen

Wie Amazon Glacier Kosten berechnet

Was man verstehen muss ist, wie Glacier restore operations in Rechnung stellt. Es kommt nicht darauf an, wie viel Daten man wieder herstellt, sondern mit welchem Durchsatz.

Das heißt 100GB in 24h wiederherzustellen kostet etwa das selbe, wie 17GB in 4h. Wenn ich meine 200GB wieder herstellen will und das mit 2GB/4h tue (also alle 4h einen restore-prozess von 2GB anstoße), habe ich mein komplettes Fotoarchiv-Backup nach einem halben Monat wieder hergestellt.

Die Kosten belaufen sich 3$ für die Wiederherstellung des Glacier-Backups und 17$ für den Datentransfer über's Internet (berechnet mit http://liangzan.net/aws-glacier-calculator/).

Erfahrungen

Neulich musste ich tatsächlich an die Glacier-Backups, weil ich zwei Fotoordner versehentlich im Backup und Original gelöscht hatte (längere Geschichte...). Natürlich hab ich das mit dem Durchsatz gleich falsch gemacht und musste so für die Wiederherstellung statt der möglichen 3$ (bei 16h) Wartezeit) 15$ bezahlen.

Duplicity zerteilt ein Backup in Volumes. Die für die Wiederherstellung benötigten Volumes lädt es Stück für Stück runter und fordert sie zur Not aus dem Glacier an. Deshalb blockiert es dann nach jedem Volume für 4h. Es bietet sich also an, die für die Wiederherstellung benötigten Volumes vor Beginn mit Hilfe der manifest-Dateien in .cache/duplicity fest zu stellen und manuell oder mit einem kleinen Script aus dem Glacier zu holen.

Ansonsten hat Duplicity die Fotos ordentlich wieder hergestellt. In Summe kostet mich der Spaß jetzt also 17$ für 2×8GB (inklusive Datentransfer). Das ist immer noch deutlich günstiger als Backblace auf den gleichen Zeitraum (Backblace 12 Monate 60$ (speichern) + 0$ (restore), Glacier: ~ 15$ (speichern) + 17$ (restore)). Und eigentlich ist der Plan ja, das Backup eher einmal alle paar Jahre anzufassen.